Wessen kulinarische Vorlieben, so wie meine, stark von französischer und mediterraner Küche geprägt sind, kann an deutschen Bäckereien eigentlich nur verzweifeln. Der Stolz auf die "deutsche Brotkultur" steht leider in der Regel in keinem Verhältnis zum erreichbaren Genuß. Daher habe ich vor einigen Jahren entschieden, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und Bäckereien für mich abzuschaffen. Es ist in der Tat nicht ganz einfach ein gutes Baguette zu backen, weshalb ich auch in Frankreich nicht von jedem Bäcker gleich begeistert bin. Aber selbst ein mäßier französischer Bäcker leifert meiner Erfahrung nach noch ein besseres Produkt als der teuerste "Edelbäcker" in Deutschland. Vielleicht liegt es ja daran, daß dort das Brot noch handwerklich gefertigt wird und der Stolz eines jeden Bäckers ist. Hierzulande wird fast ausschließlich Industrieware verbacken, mit dem erwartbaren kulinarischen Ergebnis.
Zutaten für drei Baguettes:
Dieses Rezept ist darauf optimiert, sowohl ein sofort genießbares Baguette zu leifern als auch die Reste einfrieren und regenerieren zu können. Für das Einfrieren und Regenerieren halte ich die Backzeit eher etwas kürzer als wenn alle Brote direkt verzehrt werden sollen. Ich zerteile die Brote und friere sie direkt nach dem Abkühlen ein. Zur Regenerierung werden sie 6-7 Minuten bei etwa 180°C aufgebacken und sind dann wie frisch gemacht!
Ich habe schon sehr viele Brotrezepte ausprobiert und war regelmäßig frustriert. Anderes erwarte ich auch von diesem Rezept nicht. Leider ist die Bereitung eines wirklich guten Brotteigs eine diffizile Sache und erfordert etwas Erfahrung und Gefühl. Nach meiner Erfahrung schadet übermäßiges Kneten bei Weizenteigen der Entwicklung einer lockeren Krume. Es geht also letztendlich darum, eine optimale Knetung und Teigführung zu finden. Für mich funktioniert das obige Rezept und führt zu Ergebnissen, die den Gang zum Bäcker erübrigen.
Analog? Digital? Völlig egal!